BioRegio in der Gemeinschaftsverpflegung
BioRegio-Coaching, Infoveranstaltung und Kochworkshop
ONLINE-Infoveranstaltung: Einstieg in die Bio-Gemeinschaftsverpflegung – wie und wo fange ich an?

© PantherMedia / ArturVerkhovetskiy
Zusammen mit den oberfränkischen Öko-Modellregionen stellen wir Ihnen in dieser Veranstaltung immer wieder vor, welche ersten Schritte die Aufnahme von regionalen Bio-Lebensmitteln in den Speiseplan erleichtern: Welche Lebensmittel eignen sich für den Einstieg am besten? Wie können Sie Bezugsquellen finden? Und welche Unterstützung bietet das BioRegio-Coaching auf diesem Weg?
Die Veranstaltung richtet sich bevorzugt an Einrichtungs- und Küchenleitungen, Küchenfachkräfte sowie Verpflegungsverantwortliche in Kitas, Schulen, Kantinen und Senioreneinrichtungen der Öko-Modellregionen. Im Idealfall nehmen Sie im Tandem teil – Einrichtungsleitung und eine Vertretung der Küche.
Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten. Für Infomaterialien zum Thema können Sie sich gerne jederzeit wenden an:
BioRegio-Coaching

Die Teilnahme ist für die Einrichtungen kostenfrei.
Grundsätzlicher Ablauf des Coachings
Im Coaching geht’s vor allem um:
- Einkaufsanalyse und Optimierung der Beschaffung regionaler Biolebensmittel
- Kostendeckung bei der Umstellung auf regionale Biolebensmittel
- Gesundheitsförderliche und nachhaltige Speisenplanung
- Optimierung von Küchen- und Arbeitsabläufen
- Kommunikation des Mehrwerts regionaler Biolebensmittel an den Gast
Sie setzen sich im BioRegio-Coaching Ihre eigenen individuellen Ziele, die zu Ihrer Einrichtung passen. Unser Amt, die Öko-Modellregion und natürlich Ihr praxiserfahrener Coach unterstützen Sie, diese Ziele auch zu erreichen.
Alle, die in Ihrer Einrichtung an der Verpflegung beteiligt sind, sollten bereit sein, am Erfolg mitzuwirken!
Voraussetzungen
Mitmachen kann jede Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung, die
- ihren Sitz in Bayern hat,
- sich in einer Öko-Modellregion befindet, wobei Ausnahmen möglich sind,
- bereit ist, sich selbst aktiv in den Coaching-Prozess einzubringen und Veränderungen zu bewirken und
- sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden erklärt.
Öko-Modellregionen in Oberfranken
BioRegio-Coachings in Oberfranken
Kindertagesstätte Weilersbach
Die Kindertagesstätte Weilersbach startet mit dem BioRegio-Coaching
Und das Besondere an dieser Kita ist, dass das Mittagessen in der eigenen Küche von der engagierten Köchin Verena Hubert zubereitet wird. Die Kinder nehmen mit allen Sinnen wahr, wie frisches Essen zubereitet wird: Pizzaduft verbreitet sich in der Kita, die Pfannkuchen werden frisch in der Pfanne zubereitet, bunter Salat und frisches Gemüse wird verarbeitet und manchmal gibt es auch eine kleine Kostprobe, um Neues kennenzulernen. Verena Hubert legt großen Wert auf eine gute Qualität der Lebensmittel, deshalb greift sie, wo immer es geht, zu Bio-Produkten.
„Gutes, kindgerechtes Essen aus der eigenen Küche ist heute für Eltern ein wichtiges Qualitätskriterium bei der Auswahl einer Kita für ihr Kind. Deshalb möchten wir in unserer Verpflegung den Anteil an Bio aus der Region erhöhen und uns das auch durch die Bio-Zertifizierung bestätigen lassen“, so Katharina Demirci, die Leiterin der Kita. Um das zu erreichen, hat sich die Kita für das BioRegio-Coaching angemeldet. Das BioRegio-Coaching ist ein für Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung kostenfreies Angebot des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.
Mit viel Motivation startet das Team der Kita Weilersbach die Aufgaben, mit Unterstützung von BioRegio-Coach und Koch Michael Müller und Projektmanagerin der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz, Laura Kraus, koordiniert von Beate Laumeyer aus dem Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung Unterfranken.
Jetzt werden erste Kontakte zu Bio-Landwirten geknüpft und der Speiseplan wird weiterentwickelt. In etwa sechs Monaten können die Ziele erreicht werden.
EJF-Kita Kastanienbaum
Weiteres BioRegio-Coaching in EJF-Kitas "Kastanienbaum" und "Selblinge" 2024

© EJF-Kita "Kastanienbaum"/Celine Entrup
Im Laufe des Jahres 2024 wurde dafür Kontakt zu Landwirten aus dem Fichtelgebirge aufgebaut. Die Bemühungen waren so erfolgreich, dass die Einrichtungen im Rahmen einer Feierstunde im EJF-Familienzentrum in Selb kürzlich geehrt wurden.
Carsten Hentschel, 2. Bürgermeister Selb, und Klaus Jaschke, Bürgermeister Schönwald, fassten in ihrer kurzen Ansprache das Erreichte zusammen: „Die Erhöhung der regionalen und ökologisch erzeugten Lebensmittel in der Verpflegung auf einen Anteil von über 50% des Einkaufswerts ist ein riesiger Erfolg! Wir sind stolz darauf, dass das EJF zeigt, was mit Engagement und den Produkten der Landwirte aus dem Fichtelgebirge möglich ist". Unterstützt wurde das Küchenteam der einzelnen Einrichtungen von Fachleuten. Susanne Dobelke, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bayreuth, Laura Stecher von der Öko-Modellregion Fichtelgebirge und der erfahrenen BioRegio-Coachin Christine Geißer, standen dem Küchenteam beratend zur Seite.
Die EJF-Kitas wollten aber nicht nur den Anteil regionaler bzw. ökologischer Lebensmittel erhöhen, sondern auch das Thema Ernährung stärker in das Bewusstsein der Kinder und Eltern rücken. Damit verbunden war eine Veränderung des Speiseplans. Der Fokus liegt nun mehr auf vegetarischen Gerichten. Wenn mit Fleisch gekocht wird, dann mit magerem Fleisch und das jetzt aus der Region. Qualität vor Quantität. Auch wichtig war, dass die Veränderungen des Speiseplans schrittweise vorgenommen wurden, um die Kin-der der Kitas mitzunehmen und für das Thema zu begeistern.
Den feierlichen Abschluss des BioRegio-Coachings sieht das Team rund um die EJF-Kitas allerdings noch nicht als Ende ihrer Entwicklung. Durch zukünftige Elternabende wollen die Leitungsverantwortlichen der Kitas, die Eltern für die Wichtigkeit einer saisonalen und regionalen vollwertigen Küche sensibilisieren und diese weiterhin in den Alltag integrieren. „Außerdem wollen wir die Augen offen halten nach weiteren, möglichen Bezugsquellen aus dem Fichtelgebirge!“
Sozialteam Maximilianshöhe Bayreuth
Umstellung auf bioregionale Lebensmittel in der Küche des Sozialteams Maximilianshöhe in Bayreuth

© AELF Bayreuth-Münchberg
Die Vorteile von (bio-)regionalen Lebensmitteln liegen auf der Hand: Unterstützung der heimischen Landwirtschaft, gut fürs Klima und man weiß, wo es herkommt. Von Januar bis September 2024 wurde dafür der Kontakt zu Landwirten aus dem Bayreuther Umland aufgebaut und über eine direkte Belieferung mit Lebensmitteln nachgedacht. Die Bemühungen waren so erfolgreich, dass die Einrichtung im Rahmen einer Feierstunde in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Bayreuth kürzlich geehrt wurde.
Das Sozialteam der Maximilianshöhe wollte aber nicht nur den Anteil regionaler bzw. ökologischer Lebensmittel erhöhen, sondern auch das Thema Ernährung stärker in das Bewusstsein der Bewohnerinnen und Bewohner rücken. Damit verbunden war eine Veränderung des Speiseplans. So wurde beispielsweise der tägliche Nachtisch durch einen Obstkorb ersetzt. Auch Hackfleisch, Eier, Honig oder Müsli werden nun von regionalen Landwirten bezogen. Kartoffeln und Linsen sollen folgen. Eine Herausforderung ist dabei immer wieder die Frage, wie die Lebensmittel vom Landwirt termingerecht in die Küche kommen. „Hierfür sind viele Gespräche notwendig: wer kann was wann liefern?“, so Claude Peiffer, Küchenleiter der Maximilianshöhe. Doch die Mühen haben sich gelohnt. Die Erhöhung der regionalen und ökologischen Lebensmittel in der Verpflegung auf einen Anteil von zukünftig über 40% des Einkaufswerts ist ein riesiger Erfolg!
Kochworkshop
Ein Kochworkshop findet zu einem späteren Zeitpunkt wieder statt.