Blick auf einen Teil des Ausstellungsgeländes
Zum sechsten Mal zeigten die Bayerische Forstverwaltung und die Stadt Schwarzenbach a.Wald die Vielfalt der Waldwirtschaft. Die Veranstaltung begeisterte aber nicht nur die Großen, auch für die kleinen Besucher war einiges geboten.
Beim Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels spielen Waldbesitzende und Forstleute eine herausragende Rolle. Das sagte der Präsident des Bundesverbandes „Die Waldeigentümer - AGDW“, Prof. Dr. Andreas W. Bitter, in seiner Eröffnungsansprache beim Frankenwaldtag 2023 am Sonntag, 02. Juli 2023 in Schwarzenbach a.Wald. Wichtig sei jetzt eine gezielte Waldumbaustrategie hin zu wärmetoleranteren Baumarten. Wie ein solcher “Frankenvielfaltswald“ entstehen und aussehen kann, konnten die Besucher an zahlreichen Stationen auf dem Festgelände und entlang des Waldparcours live erleben, ergänzte der Experte.
Wie die Klimakrise das Waldsterben beschleunigt, sehen wir gerade an allen Ecken und Enden. Hitze und Trockenheit schwächen die Fichten und fördern die massenhaften Schwärmflüge der Borkenkäfer. Nahezu jeder Waldbesitzer erlebt momentan die erheblichen wirtschaftlichen Folgen, betonte der Experte. Etwa ein Viertel des Frankenwaldes ist bereits kahlgefressen. Und es wird noch schlimmer kommen, fürchten Forstfachleute wie Professor Bitter. "Nur wenn Gesellschaft, Politik und Waldbesitzer an einem Strang ziehen, können wir die Herausforderungen in den Griff bekommen", sagte der Experte, der übrigens auch selbst leidgeplagter Waldbesitzer ist
Eine nachhaltige Waldwirtschaft hat bei uns schon immer eine sehr große Rolle gespielt. Unterstrichen wird dies auch durch unsere Ernennung zur PEFC-Waldhauptstadt 2022/23 (Das PEFC-Siegel steht für Holz- und Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern), betonte der amtierende Schwarzenbacher Bürgermeister Reiner Feulner bei der Begrüßung der Gäste. Nach 5 Jahren Pause freut es ihn besonders, den nun mehr 6. Frankenwaldtag in Schwarzenbach a.Wald eröffnen zu können. Feulner begrüßte auch eine lange Reihe von Ehrengästen des Tages, darunter die Bayerische Waldkönigin Antonia Hegele, Josef Ziegler - den Präsidenten des Bayerischen Waldbesitzerverbandes und den Hofer Landrat Dr. Oliver Bär.
Weiterer Hauptveranstalter des Tages neben der Stadt Schwarzenbach a.Wald war wieder die Bayerische Forstverwaltung, repräsentiert durch den Leitenden Forstdirektor Dr. Michael Schmidt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg. Anstatt langer Grußworte moderierte Schmidt kurzerhand eine große Fragerunde mit den vielen Ehrengästen des diesjährigen Frankenwaldtages.
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Bastian Betz - AELF Bayreuth-Münchberg - führt Rundgang über das Festgelände
Unter der Führung von Bastian Betz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg erlebten die Teilnehmer des Eröffnungs-Rundgangs die ganze Vielfalt der Waldwirtschaft. Angefangen beim Einsatz eines Harvesters, der die Holzspäne nur so fliegen ließ, bis hin zu den Vorteilen eines Wegepflegegeräts. Die Besucher lernten, welche Holzverwendung es bei Laubhölzern gibt und auch welche Bäume man idealerweise aus dem Wald nimmt, um die besten Erträge zu erzielen. Man konnte die Vorteile eines Klettersitzes für Jäger erfahren und wie sogenannte Stöberhunde bei der Jagd auf Schwarzwild agieren. Der Rundgang musste natürlich nicht ohne Stärkung bewältigt werden. Zwischendurch gab es regionale Köstlichkeiten wie Käse und Wurst von Landwirten aus der Region, präsentiert von Mitgliedern des Bayerischen Bauernverbandes.
Aufgrund des hervorragenden Wetters strömten die Besucher nur so auf das Festgelände. Weit mehr als 10.000 Gäste lockten die 50 Attraktionen und 100 Aussteller des Frankenwaldtages nach Schätzungen der Veranstalter nach Schwarzenbach a.Wald. Neben den besonderen Attraktionen für die kleinen Gäste wie einer Heu-Hüpfburg oder einer Schatzsuche im Hackschnitzelhaufen ließen auch die kulinarischen Angebote die Herzen der Besucher und Besucherinnen höher schlagen. Von Frankenwälder Bratwürsten bis Wild aus heimischen Jagden war auf dem Frankenwaldtag alles zu finden. Kein Wunder also, dass die Veranstaltung weit über ihr geplantes Ende um 17.00 Uhr andauerte.
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