Rückblick
Erfolgreicher Milcherzeugertag 2025

Personen sitzen auf Stühlen in einer GaststätteZoombild vorhanden

Erfolgreicher Milcherzeugertag 2025

Am 22. Januar 2025 fand im Gasthaus Opel in Himmelkron der Milcherzeugertag des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bayreuth-Münchberg in Zusammenarbeit mit den Verbänden für landwirtschaftliche Fachbildung (vlf) Bayreuth, Hof und Wunsiedel, statt.

Knapp 100 Besucher waren vor Ort. Unter ihnen interessierte Landwirte, Studierende der Landwirtschaftsschulen Bayreuth und Münchberg, Vertreter verschiedener Firmen und natürlich die Referenten des Tages. Das zentrale Thema der Veranstaltung war der Erhalt der Gesundheit einer Milchviehherde zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit und die Steigerung des Tierwohls.

Dr. Lipp-Radisic: „Klauen tragen die Milch“
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Milchproduktion ist die Klauengesundheit. Dr. Kristina Lipp-Radisic legte dar, wie präventive Maßnahmen und moderne Technologien die Klauengesundheit fördern können und Lahmheiten schon vor ihrer Entstehung erkennen lassen.
Denn lange bevor eine Kuh sichtbar lahmt, sinkt bereits die Milchleistung (Green et al. 2002). Dr. Lipp-Radisic ist auf Klauengesundheit spezialisiert und bietet regelmäßig Klauenpflegekurse an. „Klauenprobleme erkennen, verstehen und dann auch handeln“, legte Dr. Lipp-Radisic jedem erfolgreichen Landwirt ans Herz.
Diesjährige Silagequalitäten - wiederkäuergerecht & wirtschaftlich einsetzen
Nicht nur Klauenpflege und Tierbeobachtung sind wichtige Aspekte der Milchviehhaltung, sondern auch und vor allem die Fütterung. Zum Thema der diesjährigen Silagequalitäten referierte Dr. Hubert Schuster von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Bayern. Bei etwa gleichen Energiegehalten weisen heuer die Silagen im Amtsgebiet des AELF Bayreuth-Münchberg deutlich niedrigere Proteingehalte auf. Da sich das Verhältnis von Proteinen zur Energie im Pansen um einen bestimmten Wert, den sogenannten RNB-Wert und je nach Laktationsstadium zwischen minus 10 und plus 10 bewegen muss, müssen hier die Landwirte auf einen genügenden Ausgleich achten, um die Pansengesundheit und damit auch die Tiergesundheit zu gewährleisten.
Digitalisierung im Rinderstall - Sensorsysteme in der Milchviehhaltung Sophia Sauter und Sarah Hertle, DigiMilch LfL Bayern

Innovative Technologien werden in vielen Milchviehbetrieben immer stärker eingesetzt. Diese erleichtern eine Überwachung der verschiedenen Gesundheits- und Leistungsparameter der Milchkuh und ermöglichen ein frühzeitiges Eingreifen bei auftretenden Problemen. Denn jede Verzögerung in der Behandlung reduziert die Heilungsrate. Früherkennung ist ein Schlüssel zum Erfolg (Thoms et al. 2016). Sophia Sauter und Sarah Hertle, Mitarbeiterinnen des Projektes DigiMilch (LfL Bayern), erläuterten dafür notwendige Sensorsysteme in der Milchviehhaltung.

Erfahrungsberichte von Praktikern

Der Fachvortrag wurde von zwei Praktikern unterstützt, einmal von Katrin Lauterbach, die mit ihrer Familie in Tressau bei Kirchenpingarten einen großen Milchviehbetrieb erfolgreich bewirtschaftet und in ihrem Betrieb das System „smaXtec“ integriert hat. Durch einen Bolus im Netzmagen können dabei Parameter wie Temperatur, Milchleistung und Aktivität gemessen und tierindividuell angezeigt werden. Bei Auffälligkeiten kann sofort reagiert werden. „Wir haben uns mit diesem System bereits mehrere hundert Euro Tierarztkosten eingespart“, berichtete Frau Lauterbach.
Ähnlich positiv sieht Martin Ponfick das System „CowScout“, das zusammen mit der automatischen Melkanlage der Firma GEA eingebaut wurde. Mittels eines Sensors am Halsband wird dabei jede Aktivität der Kuh erfasst. „Mit diesem System kann ich die Kuh zum optimalen Zeitpunkt besamen. Mit der Benachrichtigungsfunktion verpasse ich keine Aktivitätsmeldung! “, berichtet der erfahrene Praktiker, der in Unterölschnitz bei Emtmannsberg einen erfolgreichen Milchviehbetrieb mit Biogasanlage bewirtschaftet.