Rückblick
Kirgisen informieren sich über Landwirtschaft in Bayreuth

Teilnehmer, Gäste und Gastgeber vor landw. Schlepper mit Volldreh-PflugZoombild vorhanden

© Florian Wunderlich

Kommunalpolitiker aus dem kirgisischen Landkreis Tong haben im November 2022 den Weg auf sich genommen, um mehr über die Aus- und Fortbildung in Bayern zu erfahren. Auch wenn die klimatischen Voraussetzungen und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unterschiedlich sind, nahmen die Gäste aus dem zentralasiatischen Land, das zwischen China und Kasachstan liegt, wichtige Impulse mit.

Die Gäste betonten, dass der Einblick in die hiesigen Strukturen und Strategien im Bereich der Ausbildung der Landwirte und Landwirtinnen wichtig war und Vorbild für die eigene künftige Entwicklung der kirgisischen Landwirtschaft sein könnte.

Bildungsangebote
Dr. Michael Schmidt, der neue Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg stellt der neunköpfigen Delegation die Bildungsangebote für die Landwirte vor: "Wissen ist der Schlüssel, um eine ressourcenschonende und nachhaltige Landwirtschaft sicherzustellen, die vor allem die Versorgung mit hochwertigem Lebensmittel im Blick hat. Eine hohe Eigenversorgung mit Lebensmitteln ist einer unruhigen Welt sehr wichtig geworden." Auch der stellvertretende Landrat von Bayreuth, Manfred Neumeister, begrüßte die kirgisischen Gäste persönlich.
Landwirtschaftliche Lehranstalten
Beeindruckt zeigte sich die kirgisische Delegation von den Fortbildungslehrgängen des Bezirks Oberfranken, die an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten angeboten werden. Die Lehranstalten in Bayreuth sind aus der 1863 gegründeten Kreisackerbauschule hervorgegangen und dienen seither der Aus- und Fortbildung junger Landwirte und Landfrauen. Bezirkstagspräsident Henry Schramm ging auf die internationalen Beziehungen und Kontakte ein: "Eine enge Kooperation und der vertrauensvolle Austausch sind wichtiger als je zuvor. Es freut mich, dass sie zu uns nach Bayreuth gekommen sind und sich ein Bild von unserer Arbeit machen."
Mechanisierung und Digitalisierung
Bei einem Rundgang über das Bezirksgut konnten sich die Gäste von der praxisnahen Ausbildung überzeugen, die hier geleistet wird. Besonders der hohe Grad an Mechanisierung und Digitalisierung der hiesigen Landwirtschaft begeisterte die kirgisischen Teilnehmer. "Der Mangel an landwirtschaftlichen Maschinen aufgrund der enormen Anschaffungskosten ist bei uns neben den deutlich ertragsschwächeren Böden einer der limitierenden Faktoren in der Landwirtschaft", so ein Teilnehmer im Anschluss.
Innovativer Milchviehbetrieb
Weitere Einblicke in die regionale Landwirtschaft sammelten die kirgisischen Gäste auf dem landwirtschaftlichen Milchviehbetrieb der Familie Färber bei Mistelbach. Die innovative Familie, die den Betrieb mit sehr viel Herzblut bewirtschaftet, brachte die Teilnehmer der Delegation zu staunen. Dass die Themen Tiergesundheit, Tierwohl und Direktvermarktung bei uns einen hohen Stellwert haben, überzeugte die Kirgisen.