Essensangebot ausgewertet
Jugendwaldheim Lauenstein stolz auf nachhaltiges Essen

Gruppenfoto Zoombild vorhanden

© Melanie Schwarzmeier

Im Jugendwaldheim Lauenstein dreht sich alles um die Natur! Schulklassen, die dort meist eine Woche verbringen, lernen durch eigenes Forschen und praktisches Tun den Wald mit allen Sinnen kennen. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sieht das Jugendwaldheim als seine Aufgabe. Dafür hat es das Qualitätssiegel "Umweltbildung.Bayern" verliehen bekommen. Was liegt also näher, als zusammen mit dem Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung Oberfranken am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bayreuth-Münchberg auch das Verpflegungsangebot auf Nachhaltigkeit zu beleuchten?

Den Anstoß gab ein Beschluss des bayerischen Ministerrats, der regionale Lebensmittel auf den Tellern der staatlichen Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung anmahnt. Idealerweise soll dort die Hälfte des Lebensmittelbudgets für Produkte aus bayerischer Erzeugung ausgegeben werden, mindestens ein Viertel in Bio-Qualität. „Als wir dies hörten, wollten wir auch genau wissen, woher unsere Lebensmittel kommen“, bekennt Melanie Schwarzmeier, die zusammen mit ihrem Mann Peter das Jugendwaldheim leitet.
Mädchen hält Apfel in Händen

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Regionaler Einkauf ein Anliegen
Tatsächlich werden die Lebensmittel, aus denen das dreiköpfige Küchenteam des Jugendwaldheims Frühstück, Mittagessen und Abendessen für die Schulklassen zubereitet, möglichst beim örtlichen Lebensmitteleinzelhandel bezogen: Brot und Backwaren liefert die Bäckerei im Nachbardorf, das Fleisch kommt vom Metzger im Ort und Milchprodukte, Gemüse und Obst werden beim nächstgelegenen Bioladen bestellt, der auf seinem Gelände in der Saison zudem eigenes Gemüse anbaut.

"Es ist uns schon immer wichtig, die hiesigen Strukturen zu stärken."
Peter Schwarzmeier

Mehr regionale Lebensmittel in staatlichen Küchen

Möglichst kurze Transportwege zwischen Erzeugern, Händlern und Kunden verringern den CO2-Austoß und ermöglichen, dass die Lebensmittel frisch auf die Teller der Tischgäste gelangen. Doch welcher Anteil der eingesetzten Lebensmittel kommt im Jugendwaldheim tatsächlich aus der Region? Um das herauszufinden, wertete Susanne Dobelke, Leiterin des Sachgebiets Gemeinschaftsverpflegung, die Lieferscheine für die zwischen Pfingst- und Sommerferien bezogenen Lebensmittel aus.

"Fast ein Drittel der Einkäufe sind jetzt schon aus dem Landkreis, aus Franken oder aus Bayern",
lobt Susanne Dobelke.

Zu einem überwiegenden Anteil sei es das Gemüse, bei dem sich die Frische besonders bemerkbar mache, aber auch Honig und Eier, erläuterte sie. Ein gutes weiteres Drittel des Budgets verwendete das Jugendwaldheim unter anderem für Milchprodukte oder Brotaufstriche aus dem Bioladen, zu denen keine nähere Herkunftsangabe vorlag.

"Auf einen Einkaufsanteil an nachhaltigen Lebensmitteln von guten 60% sind wir richtig stolz"
Melanie Schwarzmeier

Der Speiseplan macht es möglich

Gekochte Linsen, Brokkoli- und Blumenkohlstücke auf Teller
Im Schullandheim muss das Essen natürlich zuallererst schmecken, sind die Schwarzmeiers überzeugt. Aber dank des engagierten Küchenteams gelingt es, aus den bezogenen Lebensmitteln den Schülerinnen und Schülern ein vielseitiges und attraktives Essen zu bieten, das zudem altersgerecht und pflanzenbetont zusammengestellt ist, wie auch Dobelke bestätigt. Von Gemüsecurry mit Reis über Gemüsekartoffeleintopf bis hin zu Spaghetti Bolognese – den Schülerinnen und Schülern schmeckt es. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung macht im Jugendwaldheim Lauenstein auch vor der Verpflegung nicht halt.