© EJF-Kita "Kastanienbaum"/Celine Entrup
Vom saisonalen Wintergemüse bis hin zum Geflügelfleisch – auch im Winter können Lebensmittel direkt von den Landwirten aus dem Fichtelgebirge bezogen werden. So wird nicht nur die heimische Landwirtschaft unterstützt, es ist auch noch gut fürs Klima. Das wissen auch die Kitas des evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF) Kita Kastanienbaum in Schönwald, Selblinge aus Selb und Freggerla aus Wunsiedel. Und nahmen sich vor: wir wollen mehr bioregionale Lebensmittel in unsere Verpflegung integrieren. Mit den EJF-Kitas lassen sich nun erstmals Kitas durch das Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bayreuth-Münchberg von einem Coach aus der Praxis und der Öko-Modellregion Fichtelgebirge bei der Umstellung des Einkaufs und des Speiseplans unterstützen.
Im Laufe des Jahres 2024 wurde dafür Kontakt zu Landwirten aus dem Fichtelgebirge aufgebaut. Die Bemühungen waren so erfolgreich, dass die Einrichtungen im Rahmen einer Feierstunde im EJF-Familienzentrum in Selb kürzlich geehrt wurden.
Ehrung in Selb
Carsten Hentschel, 2. Bürgermeister Selb, und Klaus Jaschke, Bürgermeister Schönwald, fassten in ihrer kurzen Ansprache das Erreichte zusammen: „Die Erhöhung der regionalen und ökologisch erzeugten Lebensmittel in der Verpflegung auf einen Anteil von über 50% des Einkaufswerts ist ein riesiger Erfolg! Wir sind stolz darauf, dass das EJF zeigt, was mit Engagement und den Produkten der Landwirte aus dem Fichtelgebirge möglich ist". Unterstützt wurde das Küchenteam der einzelnen Einrichtungen von Fachleuten. Susanne Dobelke, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bayreuth, Laura Stecher von der Öko-Modellregion Fichtelgebirge und der erfahrenen BioRegio-Coachin Christine Geißer, standen dem Küchenteam beratend zur Seite.
Eckpunkte auf dem Weg zu mehr Regionalität
Die EJF-Kitas wollten aber nicht nur den Anteil regionaler bzw. ökologischer Lebensmittel erhöhen, sondern auch das Thema Ernährung stärker in das Bewusstsein der Kinder und Eltern rücken. Damit verbunden war eine Veränderung des Speiseplans. Der Fokus liegt nun mehr auf vegetarischen Gerichten. Wenn mit Fleisch gekocht wird, dann mit magerem Fleisch und das jetzt aus der Region. Qualität vor Quantität. Auch wichtig war, dass die Veränderungen des Speiseplans schrittweise vorgenommen wurden, um die Kin-der der Kitas mitzunehmen und für das Thema zu begeistern.
Coaching-Abschluss ist erst der Anfang
Den feierlichen Abschluss des BioRegio-Coachings sieht das Team rund um die EJF-Kitas allerdings noch nicht als Ende ihrer Entwicklung. Durch zukünftige Elternabende wollen die Leitungsverantwortlichen der Kitas, die Eltern für die Wichtigkeit einer saisonalen und regionalen vollwertigen Küche sensibilisieren und diese weiterhin in den Alltag integrieren. „Außerdem wollen wir die Augen offen halten nach weiteren, möglichen Bezugsquellen aus dem Fichtelgebirge!“